
Shoppen in den eigenen vier Wänden
Aktuelle Marktdaten bestätigen jedenfalls das Wachstum des eCommerce: So verzeichnete der deutsche DIY-Markt nach Studien des Marktforschungsinstituts Teipel Research & Consulting im vergangenen Jahr allein im E-Commerce– einschließlich Gartensortimente und Baustoffe – rund 2,77 Milliarden Euro Umsatz, 14 Prozent mehr als im Vorjahr.
Plattformen – allen voran Amazon – haben das Einkaufen in die heimischen vier Wände verlagert und rücken mit Hilfe ausgeklügelter Datenanalyse den individuellen Bedarf der Kunden in den Fokus der Angebotssteuerung. Heute umfasst das Baumarktportfolio bei Amazon zirka eine Million Artikel, zehn Mal soviel wie ein klassischer Baumarkt bereithält. Kommen da der stationäre Handel und seine angeschlossenen Online-Plattformen überhaupt noch mit?
„Die Stärke der klassischen Baumärkte liegt darin, dem Kunden nicht ein Produkt, sondern ein ganzes Projekt zu verkaufen, ihn überhaupt dazu zu bringen, ein bestimmtes Projekt anzugehen“, sagt Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung beim Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln. „Daher sind die Baumärkte gut beraten, dies auch im Netz auszuspielen.“ Und so werden die Webseiten der Anbieter zunehmend zu einem multimedialen Nachschlagewerk für alle Aufgaben rund um Haus und Garten. In Videos lernen die Kunden, wie man eine Terrasse baut, Parkett verlegt oder einen Keller verputzt. Die Produkte rücken dabei immer in einen Projektzusammenhang und werden so als Erlebnis mit Mehrwert für den Kunden inszeniert.